Wohnmobil, der Ausbau beginnt

Doch zuerst gab es eine Planänderung, wir wollten unseren Urlaub für eine dreiwöchige Motorradreise nach Sizilien nutzen. Blöderweise spielt das Knie meiner Eva dabei nicht mit und bleibt immer wieder einmal hängen. Sie kann dann das Knie nicht strecken aufs Motorrad kommt sie dann schon gar nicht. Also der neue Plan sagt: Wir stellen die Adventure in den Ducato und fahren die ersten Hotels an die ich schon lange reserviert habe. Dann sind wir in den Abruzzen und von dort fahren wir über die Toskana zurück. Es ist gut gegangen, das fahren war gut, natürlich nicht mit Motorradfahren zu vergleichen. Aber wir haben ja auch knappe 900km auf dem Motorrad gehabt. Irgendwie wollte der Ducato auch nur wie die anderen Autos sein, aber er ist überall ein wenig aufgefallen.

Mit der verkürzten Reise sind auch einige Urlaubstage Tage für den Ausbau zur Verfügung gestanden. Meine erste Priorität war meine Projekt Beschreibung einem Prüfer zu zeigen um nicht etwas komplett Falsches zu bauen. Die Beschreibung war schon weit gediehen und nach einem Tag fertig, der Besuch im Industriegebiet Wr.Neudorf/Laxenburg sehr angenehm und erfreulich. Wenn die Umtypisierung auf Wohnmobil nur halb so gut geht wie es mir vermittelt wurde, dann bin ich glücklich! Meine zweite Priorität war eine Gasprüfstelle zu finden bei der ich Richtlinien bekommen kann wie etwas aussehen soll. Ok, ich wusste nach diesem Tag bei welcher Firma ich das ganz sicher nicht machen werde und auch nichts einkaufen werde. Aber ich habe auch eine sehr nette Firma in Neunkirchen gefunden bei der ich die notwendigen Informationen bekommen habe. Der dritte Punkt war eine Einkaufsquelle zu finden bei der ich meine Heizung, die Markise und die Fenster bestellen kann. Bei einer sehr sympathischen Firma konnte der Mitarbeiter mir meinen erhofften Rabatt nicht geben, er hat mir einen Rückruf seines Chefs für zwei Tage später versprochen. Aus dem Rückruf wurde nichts aber in der Zwischenzeit hatte sich die erhoffte, günstige Quelle im Burgenland aufgetan.

Bevor es wirklich losgehen konnte musste ich noch ein Problem lösen, dass war das Chaos im Auto. Da ich unter dem Carport baue habe ich nichts Verschließbares in der Nähe. Zum Haus sind es gezählte 70 Schritte, zur Hütte im Garten ungefähr genau so viel. Jedes Mal alles hin und her tragen geht nicht, darum steht alles im Auto herum und wird ununterbrochen hin und her geschlichtet. Ich brauche ein Wiesengängiges Werkzeugwagerl, war meine Überlegung mit der ich alles was ich üblicherweise brauche aus der Gartenhütte zum Carport bringen kann. Wichtig war mir dabei es nicht zu riesig zu machen, aber trotzdem viel unterzubringen zu können.

Nach dem das Rundherum geklärt war konnte ich das Teil das seit unserer München Reise schon da war einbauen und zwar das Midi Heki gleich hinter dem Fahrerhaus. Der Holzrahmen dient der Verstärkung und ist auch notwendig um das Dach zwischen Innen- und  Außenrahmen richtig zu klemmen. Mit dem vorbereiteten Rahmen und etlichen PVC Klötzchen um die tiefen Stellen des Dachs aufzufüttern ausgerüstet, war es an der Zeit die ersten Löcher ins Dach zu bohren. Natürlich habe ich sicher 17x nachgemessen, es ist schon ein spannender Moment wenn der Bohrer in Dach geht. Die Scheu ist aber bald abgelegt und die Stichsäge kann durchs Dach pflügen. Natürlich habe ich vorher das Dach schön abgeklebt und eine Späne Box montiert so wie ich es im Forum www.kastenwagenforum.de gelernt habe. Ein wichtiger Punkt ist auch ein Dichtmittel zB Dekalin und keinen Kleber zu verwenden, sonst kann man die Luke nicht wieder ausbauen. Es ist schon erstaunlich wie sich das Raumgefühl im Kasten durch die Luken und Fenster ändert!

Kaum ist die Dachluke montiert trifft auch schon das nächste Material ein: Die Fenster, die Markise, die Heizung und zwei weitere Dachluken, mitsamt einigen Kleinteilen werden sogar nach Hause geliefert, das ist ein Service. Auf den Gurtbock und die Insektenschutztüre gibt es einige Wochen Lieferzeit aber ich kann ja sowieso nicht alles auf einmal einbauen.

Die nächsten Schnitte ins Auto fallen schon deutlich leichter als die Ersten. Es kommen noch zwei weitere Luken auf das Dach, eine Fiamma Turbo-Vent für das Bad und ein Mini Heki übers Bett, dass soll unsere „Sternderl-Schau-Luke“ werden. Die Montage der Fiamma hat mir nicht ganz so gut gefallen, mir war nicht bewusst, dass die Luke mit wirklich vielen Blechtreibschrauben durch das Dach befestigt wird. Ich hoffe der Ventilator funktioniert so gut, dass ich die Montage vergesse. Die Montage der Fenster hat dagegen ausgesprochen gut funktioniert. Ich wollte das linke Fenster möglichst nahe an der B-Säule montieren. Ich habe mit einer Latte getestet wo ich das Blech gerade gedrückt bekomme dort kann auch der Fensterrahmen das Blech gerade ziehen. Diesen Punkt konnte ich um etliche Zentimeter nach vorne verlegen indem ich die Klebemasse zwischen Außenhaut und Säule entfernt habe. Nach dem Fenstereinbau kann man das wieder mit Sikaflex verbinden. Gestaunt habe ich wie sehr ein paar Stücke Klebeband die Vibrationen des Blech vermindern können wenn es nur mehr an einigen Punkt hält. Mir den vorbereiteten Holzrahmen hat der Einbau der Fenster beinahe weniger Zeit als das Ausmessen und festlegen der genauen Postion gebraucht.

Als nächsten Punkt hatte ich den Markisen Einbau auf meiner Liste. Die Fiamma F45S mit 3,5m ist zur Wandmontage gedacht und wird mit Standard Einbau Material geliefert. Um die Markise senkrecht montieren zu können habe ich Keile aus PVC gefräst. Die kleinen Blechplättchen als Gegenlager aus dem Einbausatz waren mir zuwenig darum habe ich mir 3 Siebdruckplatten zurecht gefräst. Dazu habe ich mir eine Schablone der Bombierung gemacht und die dann in 1mm Stufen übertragen. Diese Stufen habe ich mit meiner Fräse, die eigentlich zur Metallbearbeitung gedacht ist, auf die Siebdruckplatten übertragen. Nach einigen Minuten mit dem Exzenterschleifer haben die Siebdruckplatten der Blechkontur entsprochen. Von der Montage der Markise gibt es keine Fotos, die Aktion war spannend aber Eva und ich haben es geschafft die Markise korrekt einzuhängen und zu verschrauben. Jetzt schaut mein Ducato schon wie ein richtiges Wohnmobil aus!

Mit dieser Ausrüstung habe ich es an der Zeit gefunden wieder die Waage aufzusuchen, natürlich wieder vollgetankt:

Wer genau schaut kann die Anzeige der Waage unter dem Dach finden, 2300kg damit bin ich voll zufrieden.

 

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