Wohnmobil, mein Rückschlag

Wie gesagt ich möchte etwas mehr Platz unter dem Auto haben und mit der Vorderachse auf die vorbereiteten Rampen fahren, ich starte den Ducato der macht einen riesen Plopp, läuft zwar aber nicht rund und raucht und stinkt. Ein zweiter Versuch ändert nichts. Leicht verzweifelt öffne ich die Motorhaube und schaue herum, ich nehme die Kunststoffabdeckung des Motors herunter und sehe das Problem: Am dritten Zylinder schaut der Injektor um einige Zentimeter weiter aus dem Zylinderkopf als die anderen drei! Wie kann das sein, oh da liegt die Schraube, Hoffnung keimt auf vielleicht war die Schraube nur locker und ich kann das einfach wieder zusammen schrauben. Beim genaueren hinsehen stellt sich heraus, dass die Schraube abgerissen ist. Abgerissen am Gewindeansatz etliche Zentimeter unterhalb des Zylinderkopfdeckels. Für mich eine absolute Katastrophe, die Reparatur eines Zylinderkopfs kostet sicher 1-2 tausend Euro bin ich mir sicher, damit ist das mittlerweile schon relativ knappe Budget gekippt und das kann die Fertigstellung des Autos auf irgendwann verzögern. Welche Möglichkeiten bleiben mir: Selbermachen, möglicherweise, man liest aber viel von Injektoren die festsitzen und nur mit Spezial Vorrichtungen ausgebaut werden konnten. Ok, ich kann den Kollegen von Elisabeth oder Dobis Sohn Christoph um Unterstützung fragen, mit etwas zusätzlicher Erfahrung kann das klappen. Oder ich stelle das Auto zur Brigitte, die schwärmt immer wieder davon, dass bei ihr in der Firma noch Teile repariert werden und nicht alles nur getauscht wird. Nach einigen Tagen Verzweiflung steht mein Plan fest: Das Auto kommt zu Brigitte und wird dort angeschaut, sollte die Reparatur auf mehr als €2000.- geschätzt werden dann mache ich es selber auch wenn es lange dauert, Elisabeths Kollege hat mittlerweile seine Hilfe angeboten. Ich schleppe mit Joschi mit dem kleinen Modus den großen Ducato nach Perchtoldsdorf, gemeinsam machen wir einen Blick unter die Haube.

Ich fliege beruflich in den Iran und hoffe auf einigermaßen gute Nachrichten von Brigitte. Was ich so im Iran erlebt habe kann man im Blog hier und hier nachlesen. Nach meinem dramatischen Erlebnis im Iran (ich musste zum Glück doch nicht ins Gefängnis), war dann die Nachricht von Brigitte noch viel besser: „Das Auto ist fertig und kostet €361,20!“ Wow, schon aus Reflex habe ich meine liebe Cousine zum Griechen eingeladen und sie gebeten auch gleich ein Pickerl machen zu lassen. Endlich wieder zu Hause konnte ich meine Eva in die Arme nehmen. Am Wochenbeginn habe ich dann mein Auto, mit frischen Pickerl (ohne Beanstandungen) abgeholt. Was mir jetzt ein wenig fehlt ist das Vertrauen ins Auto. Mittlerweile war ich zweimal in St.Pölten und habe einige kleine Wege mit dem Ducato erledigt – das Vertrauen steigt. Doch zurück zur Chronologie, die nächsten Schritte ist der Einbau des Gurtbocks und der darunter liegenden Isolierung und des Bodens. Die Isolierung am Boden ist wieder wie in der Garage aufgebaut, im Bereich des Zwischenbodens verwende ich die alte Siebdruckplatte. Da man Schwarz auf Dunkelbraun in meinem Alter nur schlecht sehen kann und die Platte doch ordentlich zerkratzt war, habe ich beschlossen die Platte mit einer hellen Farbe zu lackieren, ein roter Lack war da darum habe ich jetzt einen eleganten roten Boden im Auto. Beim Anzeichnen der vielen Bohrungen war die helle Farbe wirklich hilfreich 🙂 Da ich der Gurtbock noch immer nicht geliefert wurde, habe ich den Zwischenrahmen nach den Gurtbock Zeichnungen von Sportscraft gefertigt. Ich hoffe diese Zeichnungen sind aktuell! Der Zwischenrahmen wird den Höhenunterschied zum Zwischenboden ausgleichen, obwohl massiv gefertigt und geschweißt, wird der Gurtbock mit 10.9 Gewindestangen durch den Zwischenrahmen direkt mit dem Fahrzeugboden verschraubt. Damit fallen bei einem Crash keinerlei Zugbelastungen am Zwischenrahmen an. Die Höhe der Isolierung und der Holzplatte sind mit Aluminium Zylinder ausgeglichen, damit habe ich zwar eine Kältebrücke aber in diesem Fall ist mir eine absolut massive Verschraubung wichtiger. Mit den entsprechenden Gegenplatten ausgestattet wird der Gurtbock nach meiner Meinung perfekt im Auto montiert, ich hoffe der Prüfer ist bei der Typisierung meiner Meinung.

Bevor ich aber den Zwischenrahmen montiere muss ich aber noch den Wandkamin der Dieselheizung einbauen. Die Heizung soll ja unter dem Gurtbock eingebaut werden, somit muss ich einen Platz für den Wandkamin finden. Hinter der Dusche ist im Fehlerfalle fatal, ich komme da später nicht mehr dran. Zwischen Gurtbock und Fahrertüre ist viel Platz, aber der Wandkamin ist dann innerhalb von 50cm vom Tankstutzen und das ist laut Einbauvorschrift nicht erlaubt. Bleibt noch der Gurtbock, in die Seitenwand des Gurtbocks ein 120mm Loch bohren geht zwar sicher, die Zertifizierung ist dann aber dahin. Also bleibt mir der Zwischenrahmen, so bin ich zwar schon im Kunststoffstreifen an der Außenseite aber was soll’s Funktion geht vor Schönheit. Nach Abschluss der Einbauarbeiten stört mich die eingeschnittene Kunststoffblende gar nicht, ich finde es schaut sogar gut aus. Nach etlichen Montagestunden ist der Zwischenrahmen montiert und die Einbauten an der Autounterseite mit Unterbodenschutz vor Korrosion geschützt. Und was war die mieseste Arbeit: Eine Unterbodenwäsche wenn man selbst dabei unter dem Auto liegt. Aber es hilft nichts, kein Kleber und keine Farbe hält auf Dreck, also muss man alles vorher sauber machen.

 

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