Wohnmobil, Bettenbau

Nach Stauraum, Tisch und Kochgelegenheit ist ein Bett die letzte Voraussetzung für eine Wohnmobil Typisierung. Wie üblich kann es bei mir natürlich keine einfache, vielleicht sogar simple Sache sein, mein Bett muss natürlich elektrisch auf und ab fahren können. Dabei konnte ich mir einiges in Selbstbau Foren abschauen. Ich setze einen Rollladenmotor und Gurte für das auf und abfahren ein. In der normalen Schlafposition liegt das Bett auf, die obere Schlafposition sollte die im Rollladenmotor eingebaute Bremse halten. Falls das nicht funktioniert werde ich eine manuelle Blockierung nachrüsten. Geführt wird das Bett von zwei IGUS Führungen mit Kunststoff Lagern die nie geschmiert werden müssen. Schmierfett und Bettzeug nebeneinander stelle ich mir ein bisschen grauslich vor. Den Plan den Bettrahmen aus Formrohr zu schweißen habe ich aufgegeben, ich werde Aluprofile verwenden, die sind sehr praktisch vor allem aber leichter. Schließlich bringt das Auto jetzt 2990kg auf die Waage mehr als 100kg zusätzlich möchte ich nicht haben.

Bevor ich mit dem Bettenbau beginnen kann, muss ich zuerst die Unterkonstruktion für die Schienen bauen. Das sind zwei Aluprofile die mit Schächten bzw. Säulen, wie immer man die Teile nennen will, verkleidet werden. In diesen Schächten werden Heiz- und Kühlrohre geführt, aber auch die Lautsprecher finden ihren Platz hier. An der Beifahrerseite finden in der Verkleidung alle möglichen und unmöglichen Schalter und Steckdosen ihren Platz.

Weil immer ein Teil zum nächsten führt, müssen natürlich auch die Arbeiten an den Tanks fertig gemacht werden. Es müssen ja noch der Tankgeber und die Tankentlüftungen eingebaut werden. Für den Einbau der Tankentlüftung an der Fahrerseite war ich auf Evas Hilfe angewiesen: Mein Unterarm war einfach zu lange, ich konnte nicht meinem Arm in den Tank hinein stecken um den Fitting festzuschrauben. Eva konnte ihren Arm gut in den Tank hinein stecken, ich hatte aber die Bohrung recht weit von der Reinigungsöffnung entfernt gemacht. Es war eine wirkliche Herausforderung die Ratsche, nur mit den Fingerspitzen haltend, mit gestreckten Arm, ruhig zur Bohrung zu bringen und dort das Teil festhalten bis ich den Fitting reingeschraubt hatte.

Mittlerweile gehört mein 3D Drucker zu einem, immer häufiger eingesetzten, Werkzeug. Die diversen Schellen, der Scheuerschutz, aber auch der Heizungsauslass sind Teile die ich mit dem Drucker hergestellt habe.

Für den nächsten Arbeitsgang habe ich mich für einige Zeit in meinen Werkstattkeller zurückgezogen und die verschieden Alu Teile hergestellt. Vor allem die Lagerblöcke sind zu einer kleinen Serienproduktion geworden. Der Bettrahmen war mit den Profilen recht schnell zusammen gebaut. Nach einigen Anpassungen war der Rahmen schließlich auch im Auto montiert und ich konnte die Gurten nähen und einbauen. Nach den ersten „Probefahrten“ waren noch einige Anpassungen, besonders bei meiner doppelten Umlenkung, notwendig. Für den Lattenrost habe ich zwei IKEA Lattenroste umgebaut und angepasst. Nachdem auch der Lattenrost fertig einbaut war konnte ich am 21.August 2019 dieses kleine Video online stellen:   

Als nächsten Schritt habe ich mich um die Wasserverteilung gekümmert. Die beiden Tanks sind mit 20mm Kunststoffrohren verbunden. Die Pumpe und den Druckausgleichsbehälter zu positionieren war eine ziemliche Herausforderung. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch gleich die Winde höher gesetzt. Der Abfluss der Spüle mit dem original IKEA Siphon, hat geklappt aber es war doch eine knappe Angelegenheit. Bei https://www.schankanlagen-fachbetrieb.de/John-Guest–John-Guest-Verbinder–Speedfitting/ habe ich die richtigen Fittinge zum Anschluss der normalen Haushalt Armaturen an das 12mm John Guest System gefunden. Dieses System, in ¼“, verwenden wir in der Firma zu hunderten Stück und haben keine Probleme damit. Ich hoffe es verhält sich in meinem Auto ebenso. Die Inbetriebnahme war spannend, meine vielen Verbindungen waren fast alle dicht. Nur das Campingzeug war Mist. Beim Einfüllstutzen und dem dazu gehörigen Schlauch, war harter Kunststoff auf hartem Kunststoff, das kann einfach nicht dicht werden. Zum Glück hatte ich ein paar passende O-Ringe, die hatte ich in eine Rille des Schlauchs gelegt und schon war die Sache gelöst. Bei einem Absperrhahn war ein O-Ring verrutscht das war mein zweites Problem. Mit meinem Manometer für den Wasserdruck kann ich die Dichtheit gut kontrollieren, jetzt ist es DICHT! 😊

Ein Bett ohne Matratze ist kein Bett! Wir hatten schon gemeinsam mit dem Lattenrost eine Schaumstoff Matratze bei Ikea gekauft, die durfte ich nun umbauen. Kopf- und Fußteil habe ich abgeschnitten, die werden künftig auf den Tankkästen liegen bleiben. Der Mittelteil bekam eine leichte L-Form. Das macht das Bett einige Zentimeter größer und man kann leichter ins Bett steigen. Wie üblich ist das schnell geschrieben aber langsam gemacht. Aber am Ende bin ich mit meinem Bett sehr zufrieden.

Zum Schluss muss ich noch von einem Problem berichten: Beim Ausbau der Kupplung müssen auch die Steckachsen ausgebaut werden, das haben die Simmeringe aber nicht verkraftet und zu tropfen begonnen. ATU hat das aber inzwischen zu besonderen Konditionen repariert.

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