Saudi-Arabien

Das ich einmal in Saudi-Arabien landen würde hätte ich mir nicht gedacht. Bei der Dakar Berichterstattung habe ich immer wieder tolle Bilder des Landes gesehen. Natürlich ist mir bewusst, dass im Königreich etliche Regeln ganz anders sind als bei uns, vor allem die Stellung der Frauen ist ganz anders. Eine Regel ganz wichtig für mich: Man darf keine Frauen fotografieren! Das muss man/ich wissen ich möchte ja nicht wieder Schwierigkeiten wegen ein paar Fotos bekommen. Nachdem unser Kunde einen Schulungsworkshop mit inkludierter Reparatur seines Geräts bestellt hat und Thomas, mein Kollege, auch schon für eine weite Reise eingeplant ist, ist diese Aufgabe zu meinem Part geworden. Unser Kunde KAUST (King Abdullah University of Science and Technology) ist nicht ein Gebäude oder ein Gebäudekomplex wie bei uns, sondern eine Kleinstadt mit rund 10000 Einwohner. Die ganze Stadt ist durch eine Mauer und durch Zäune von der Umgebung abgegrenzt, man kann nur rein, wenn man vorab einen QR Code bekommen hat. Unsere Ansprechpartner dort sind unglaublich nette Personen, so war das Arbeiten von dieser Seite her angenehm, die Temperaturen von 25 bis 30°C aber weniger angenehm.

Ich hätte mir keine so offene Atmosphäre in Saudi-Arabien vorstellen können, der Umgang ist extrem zuvorkommend, alles ist top gepflegt. Nirgendwo ist auch nur ein Stück Müll zusehen. Kein Mensch fährt auch nur einen Hauch zu schnell, es wird schon 100m vor einem Zebrastreifen verlangsamt, es könnte ja noch jemand kommen. Und ganz offensichtlich können Mädels anziehen was sie wollen, von schwarzem Sack mit Sehschlitz bis kurzer Rock mit hübschen Dekolleté ist alles zu sehen. Die Ausmaße der Stadt sind unglaublich sicher 10 Kilometer von Nord nach Süd, dass eine Universität aber einen Jacht Club hat hätte ich mir nicht erwartet.

Kaust is a bubble! Hat mir jemand gesagt und auf einigen Fotos ist zusehen das das auch stimmt.

Die Woche beginnt hier am Sonntag, Freitag ist Wochenende, da ich am Samstag hergeflogen war und mein Flug zurück wieder am Samstag ging, war der Freitag, bis auf ein Stück Arbeit frei. Freitag ist aber auch der letzte Tag der Dakar Rally, mit Ziel in Jeddah wo ich gelandet bin, nur 50 Minuten mit dem Taxi entfernt. Blöderweise habe ich keinen Anhaltspunkt gefunden wo dieses Ziel gelegten ist, ich wäre gerne hingefahren und hätte mir das angesehen. So habe ich mir das King Abdullah Monument als Ziel genommen. Da es ein ordentliches Gewitter mit starkem Regen am Vormittag gegeben hat bin ich erst um 12h losgegangen. Nach mehr als drei Stunden Gehen zurück im Hotel, hat mein Schrittzähler 18km angezeigt. Das Highlight der Reise war dann am Gate 44b am Flughafen in Jeddah: Ich habe dort gewartet und noch etwas am PC gemacht. Als ich damit fertig war schaue ich auf und staune, dass ein Teil des KTM Teams, inklusive Matthias Walkner auf der anderen Seite sitzt. Er hat Platz 3 bei den Bikes gemacht, falls das jemand nicht weiß! Ich fass mir ein Herz und gehe zu ihm rüber, frag, ob ich kurz stören darf und sage ihm das er großartig ist! Fäustel kurz ab und gehe zu meiner Bank zurück, darauf ruft er mir nach: „I sags erna eh immer, aber die glaums ma ned!“ Darauf hin habe ich dem Team erklärt, dass sie doch ordentlich schauen sollen wie er fährt. Ja und ein paar Minuten später ist der Hiasi zu mir hergekommen und hat mit mir vermutlich 10 Minuten über das Motorrad fahren und die Dakar geplaudert. Und weil ich so ein besonderer Fan bin, hat er mir dann auch noch sein Kapperl geschenkt! Ein Weltklasse Sportler, ein absolut netter und in keiner Weise abgehobener junger Mann – jetzt bin ich noch ein viel größerer Walkner Fan!

Liebe Grüße Andreas

PS: Das Eva unsere Vitrine umgeräumt hat versteht sich von selbst.

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