Schon lange habe ich das Internet nach Bezugsquellen von Möbelbauplatten für Wohnmobile durchforstet und mir verschiedene Möglichkeiten zum Selbstbeplanken von Pappelsperrholz überlegt. Zumeist habe ich Angebote gefunden die mir viel zu teuer waren, darum habe ich mich schon auf das Selbermachen eingestellt. Bis ich von Eva das Standardwerk für Selbstausbauer – „Wohnmobile selbst ausbauen“ von Ulrich Dolde bekommen habe und darin wieder auf den Vöhringer Fabriksverkauf hingewiesen wurde. Immer wieder sind mir in verschiedenen Foren begeistere Berichte über den Fabriksverkauf aufgefallen, aber zum Holzkaufen nach Deutschland fahren? Diesmal habe ich mir den Taschenrechner genommen und zu rechnen begonnen, für 2x662km brauche ich mit dem Ducato Sprit für etwa €200.-. Wenn ich zum Preis der Platten beim Vöhringer Fabriksverkauf die €200.- Sprit dazu rechne dann bin ich immer noch billiger als bei meiner Bastellösung, habe viel weniger Aufwand und spare damit viele Stunden. Eva und ich waren schnell einer Meinung, dass es Sinn macht zu fahren und gemeinsam zu fahren, damit wir vor Ort das Design festlegen können. Wir haben einen Termin mit Hrn. Schneider für Montag vereinbart so können wir am Sonntag anreisen und am Montagmorgen einkaufen und danach nach Hause fahren. Nach der Motorreparatur hat der Ducato Gelegenheit seine Langstreckentauglichkeit unter Beweis zu stellen damit wir wieder Freunde werden 🙂 .
Wir sind kurz nach 8h Morgen, bei kalten, nicht besonders schönen Wetter, auch wirklich losgefahren. Die Entscheidung über Salzburg zu fahren war die Falsche, wir sind wohl eine halbe Stunde im Stau am Walser Berg gestanden, danach sind wir aber gut weitergekommen. Eva hat herausgefunden das Ulm sehenswert ist, dort sind wir gegen 16h angekommen und haben hinter dem Bahnhof einen legalen Parkplatz gefunden. Das Münster kann man praktisch immer sehen und ist damit leicht zu finden. Das Münster hat den höchsten Kirchenturm der Welt, war ursprünglich katholisch und ist schon lange zu evangelisch konvertiert – auf jeden Fall sehenswert. Natürlich haben wir auch Kaffee und (Birnen-)Kuchen genossen. Nach unserer Sightseeing Tour war es dann noch eine gefühlte Stunde Landstraße nach Trochtelfingen zu unserem Hotel.
Am Montagmorgen sind wir nach einem guten Frühstück einkaufen gefahren. Was soll ich sagen? Am Montagmorgen begrüßt uns Herr Schneider gut gelaunt und fährt mit seinem Stapler voraus zu „seiner“ Halle, dort öffnet sich eine Art von Schlaraffenland für mobilen Möbelbau. Gleich neben der Türe sehe ich die Platte die ich mir mit Eva aus der Liste ausgesucht habe und es sind viele davon da! Hr. Schneider erkundet was wir wollen und führt uns behutsam zu dem was wir brauchen. Ja wir bleiben beim Material und bei der Farbe, aber Herr Schneider hat noch Platten mit einer leichten Struktur bei der man nicht jeden Fingertapper gleich sieht. Für meine Überlegung preiswertere Platten für die von außen nicht sichtbaren Korpus Teile, hat Hr. Schneider Platten in derselben Farbe aber mit einer preiswerteren Beschichtung. Für jeden Punkt auf meiner Liste hat er immer etwas noch besser Geeignetes in seinem Lager ohne dass es mehr kosten würde. Ich bin einfach begeistert und verstehe die euphorischen Berichte über den Vöhringer Fabriksverkauf. Nachdem wir unsere Auswahl getroffen haben geht es ans Einladen. Diesmal habe wohl ich Hr.Schneider beeindruckt: Weil ich rund 2cm zu wenig Platz hinter meinem Gurtbockrahmen habe, habe ich aus Kanthölzern eine Auflage für die Platten in den Ducato gebaut. „So gut vorbereitet war noch keiner da!“ hat er gemeint 🙂 Gemeinsam haben wir die Platten, die Hr. Schneider mit dem Stapler zum Auto gebracht hat, verladen. Jeder Platte wurde dann noch ganz akkurat ausgerichtet, jetzt weiß ich wo der Ruf der sorgfältigen, deutschen Arbeit herkommt! Hier habe ich es das erste Mal wirklich erlebt. Die Rechnung war dann sogar ein wenig kleiner als erwartet, perfekt. Zum Abschied habe ich sogar noch (sehr gute) Äpfel als Reiseproviant bekommen! Diesmal sind wir ganz euphorisch vom Vöhringer Fabriksverkauf weggefahren.
Die Rückfahrt bin ich besonders Kupplungsschonend gefahren, ich bin mir nicht ganz sicher ob die Kupplung 2,3 Mal gerutscht ist oder ob der Ducato einfach durchgedreht hat. Bei feuchter Strecke und 0°C kann man sich da nicht wirklich sicher sein. Diesmal sind wir absichtlich über Salzburg gefahren, ich wollte in Hof bei Salzburg ein Werkzeuggeschäft mit Festool Shop besuchen um mir den Unterschied zwischen der OFK700 und der MFK700 Kantenfräse anzuschauen. Leider waren beide im Moment nicht verfügbar, schade, aber immerhin eine Ziehklinge habe ich gekauft. Nach einer teuren Rast in Mondsee sind wir gemütlich nach Hause gefahren.
Herzlichen Dank Herr Schneider,
und liebe Grüße
Andreas
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Hallo ihr beiden
der Bericht ist echt schön geschrieben, für uns waren es nur 750 km hin und her aber die haben sich echt gelohnt.
So wie es bei euch war, war es auch bei uns und auch wir können die Firma Vöhringer nur jedem empfehlen auch bei länger Anreise.
Also allzeit gute Fahrt
Und viel Spaß beim Ausbau
Gruß uwe und Renate