Es ist der Wurm drinnen

Ein gutes Frühstück von einer hübschen Dame serviert, der Tag hat gut begonnen. Ich hab meine Norden beladen, die Route auf schöner geändert und noch schnell ein Foto vom Hotel gemacht. Dann ist mir der Fleck unter dem Motorrad aufgefallen, der schien neu zu sein. Es war Öl, sauberes Öl und am Motorschutzblech ein wenig von dem gleichen Öl, also ist es MEIN Öl!!! Bei dem Schauglas kein Öl zu sehen, das Moped gerade gestellt auch nichts zu sehen! Ich frage in St.Pölten nach welches Öl rein gehört und erfahre, dass  ich ein vollsynthetisches 10W50, am besten von Motorex, brauche. Die Dame an der Rezeption kann mir kein Motorradgeschäft in Pirot nennen. Sie empfiehlt mir an der Tankstelle zu schauen. Die haben wirklich viele Öle aber nicht was ich brauche, im Nachbargeschäft: Autoteile noch viel mehr Öl aber auch nicht was ich brauche. Nach 2 Tankstellen und 4 Autoteile Geschäften und keinem Hinweis im Netz wo ich mein Öl finden könnte, habe ich noch einmal in St.Pölten angerufen. Ein anderes Öl zu verwenden bedeutet Motorschaden bekomme ich als Auskunft. Wir einigen uns darauf die Husqvarna Mobility Garantie in Anspruch zu nehmen, ich hatte ja extra noch ein Service machen lassen. Ich habe mir einen Platz mit Schatten gesucht und den Tag von 10:30 bis 16:00 in diesem kleinen Park mit vielen Telefonaten mit Wien und dem serbischen Quasi-ÖAMTC verbracht. Um 16:00 ist dann ein ASS-Mann mit einem Vito und Autoanhänger gekommen. Ich bin dann mit sehr viel Bauchweh auf den Hänger hinaufgefahren. Die Gurte und Anschlagpunkt waren natürlich für Auto ausgelegt, ich bin schon gespannt, wie mein Moped bei Licht ausschaut. Vermutlich wird der Kofferhalter und der Sturzbügel ordentlich verkratzt sein. Immerhin ist das Moped stehend angekommen, obwohl ich unterwegs bemerkt habe, dass sich ein Gurt gelöst hatte, bei der nächsten Gelegenheit haben wir das wieder in Ordnung gebracht. Kurz vor Belgrad hätte ein Kollege mich mitsamt Auto, Hänger und Motorad übernehmen sollen. Der musste aber etwas anderes machen, dann sind wir eine Weile herumgestanden, weil er ein OK brauchte um weiter fahren zu dürfen. Gegen 21:30 sind wir nach über 300km bei einer kleinen Werkstatt eines ASS Kollegen angekommen. Zu dritt haben wir das Moped ohne weitere Zwischenfälle abgeladen und in der Werkstatt eingesperrt. Ich wurde zu einem Hotel gebracht und sollte den morgigen Tag im Hotel verbringen, während mein Moped repariert wird. Damit bin nicht einverstanden, darum werde ich morgen abgeholt. Falls nur wenig Öl fehlt, möchte ich morgen mit Reserve ÖL in der Tasche in Richtung Mödling fahren. Falls viel Öl fehlt muss ich sowieso auf eine Reparatur warten.

Ich hatte heute sehr viel Zeit zum Grübeln und über meine Reise nachzudenken. Ist es eine Katastrophale Reise? Sicher nicht, katastrophal wäre eine Motorrad Reise, bei der ich mich selbst oder jemand anderen verletzte. (Ich passe ja besonders gut auf, weil mein 3-jährer Enkelsohn Georg extra gesagt hat: „Baba und nicht Aua machen!“)

Ist es fürchterlich eine Reise zu machen bei der vieles schief geht? Wirklich nicht es sind doch nur Peanuts verglichen mit dem, was eine andere, mir besonders wichtige Person gerade durchmacht.

Wäre ich mit diesem Problem im südöstlichen Teil der Türkei vielleicht wesentlich schlechter dran. Vermutlich schon, dem Polizisten werde ich aber NIE für den Abbruch dankbar sein.

Immerhin habe ich einen ausgezeichneten Burger gegessen, viel Wasser bei Tisch getrunken und auch noch eine Flasche Wasser kaufen können. Jetzt bin ich viel mehr müde als anderen anderen Tagen auf dem Motorrad.

Gute Nacht Andreas

One Reply to “Es ist der Wurm drinnen”

  1. Du Armer! Du tust uns echt leid! Aber du bist gesund! Liebe Grüsse und nimms nicht zu tragisch. Kommt wieder zu uns!

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