Gibt es mein Perchtoldsdorf noch? Seit 12 Jahren wohnen wir jetzt in Mödling, abseits vom Zentrum in der ruhigen Südtiroler Siedlung, umgeben von netten Nachbarn. Es ist wirklich schön hier und praktisch, aber ist es Heimat? Das Haus ja, in Umgebung ja, die Stadt vielleicht im Kopf aber sicher nicht im Herzen. In Perchtoldsdorf ja da gibt altvertrautes, aber auch viel Neues das ist auch in Ordnung für mich. Aber der Ort ändert sich, soviel Junge werden vom Geld so mancher Zuzügler hinaus gedrängt. Es ändern sich die Gesichter, die Autoklassen, die Kleidung, die Menschen, so viel Upper Class – ist das noch mein Perchtoldsdorf? Der Christkindelsegen in Perchtoldsdorf ist unser traditioneller Startpunkt des Heiligen Abends, auch da sind unendlich viele unbekannte Gesichter. Das ist ja auch OK, da werden auch viele Eltern und Großeltern der vortragenden Kinder dabei sein das ist ja auch schön. Aber die Christmette die war es dann, bekannte Gesichter, UNSERE Kirche! Der riesige kreuzförmige Rahmen den Vati in seiner kleinen Kellerwerkstatt gemacht hat, ich höre ihn noch immer keppeln: „Was die glauben, I kann des ja ned amoi umdrahn!“ Auch wenn Papas Farbschicht nicht mehr die oberste Farbschicht der Kirche ist, er hat sie für unsere Hochzeit ausgemalt. (nicht wirklich, aber es war gutes Timing) Es ist die Kirche unsers Lebens, alle wichtigen kirchlichen Ereignisse waren hier.
Die Pfarrkirche, unser Turm, die Gesichter – es gibt mein Perchtoldsdorf noch!
Andreas
Ganz berührend deine Zeilen. Auch für mich – die ich ja hier in Perchtoldsdorf wohne und mich hier sehr glücklich fühle
– war die Christmette DAS Highlight. Ja, da ist wirklich Weihnachten geworden….
Du warst auch eines der wichtigen Gesichter für mich! 😀😀😀